„Spielen können heißt, sich gesund entwickeln“
Käthy Wüthrich
Als Kind habe ich Märchen verschlungen … ganz bestimmte Märchen …
und als ich älter wurde, verlor ich ihren Weg. Doch als ich wieder ein Stückchen älter wurde, fand ich sie wieder.
Märchen begleiten einen durchs ganze Leben Märchen sind ein allumfassendes Kulturgut. Jedes Volk hat einen reichen Märchenschatz Märchen unterhalten, Erwachsene wie Kinder.
Wir können den Märchen und Geschichten entspannt oder konzentriert lauschen. Sie wecken unsere eigenen Bilder und Innenwelten. Sie geben schöpferische Tätigkeiten und bieten ungewohnte, andere Lösungen an.
Sie sind Brücken zum Unter- und Überbewußtsein Märchen bilden und stärken die Herz und Seelenkräfte, … das alles und viel mehr ist die Kraft der Märchen.
Märchenbetrachtung
Die Sterntaler
Eine kleine Märchenbetrachtung und warum es in unsere jetzige Zeit (Corona) passt
Das Märchen:
Es war einmal ein kleines Mädchen, dem war Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, dass es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr hatte, darin zu schlafen, und endlich gar nichts mehr als die Kleider auf dem Leib und ein Stückchen Brot in der Hand, das ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus ins Feld.
Da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach: „Ach, gib mir etwas zu essen, ich bin so hungrig.“ Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: „Gott segne dir’s,“ und ging weiter. Da kam ein Kind, das jammerte und sprach: „Es friert mich so an meinem Kopfe, schenk mir etwas, womit ich ihn bedecken kann.“ Da tat es seine Mütze ab und gab sie ihm. Und als es noch eine Weile gegangen war, kam wieder ein Kind und hatte kein Leibchen an und fror: da gab es ihm seins; und noch weiter, da bat eins um ein Röcklein, das gab es auch von sich hin. Endlich gelangte es in einen Wald, und es war schon dunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemdlein, und das fromme Mädchen dachte: „Es ist dunkle Nacht, da sieht dich niemand, du kannst wohl dein Hemd weggeben,“ und zog das Hemd ab und gab es auch noch hin.Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel, und waren lauter blanke Taler; und ob es gleich sein Hemdlein weggegeben, so hatte es ein neues an, und das war vom allerfeinsten Linnen. Da sammelte es sich die Taler hinein und war reich für sein Lebtag.
Die Märchenbetrachtung:
Gleich zu Beginn erhalten wir das Bild des Verlassenseins., des Alleinseins, es fällt alles weg, reduziert sich. Wenn wir die aktuelle Zeit (Corona) betrachten, so ist diese von Angst vor Verlust, Krankheit, (Arbeit weg, kein Geld) geschürt. Die Ängste und Fragen, die sich hier stellen, z.Bsp.:was ist wenn…können einem da „die Luft abschnüren“. Im Märchen heißt es: ..und weil es von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus ins freie Feld. Lassen wir uns auf dieses Bild ein. Hinaus ins freie Feld – im göttlichen Vertrauen. Im freien Feld ist nichts altes mehr, man kann tief Luft holen, bekommt eine weite Sicht, schaut nach vorne, es wird leicht, das Herz öffnet sich für etwas Neues, Unbekanntes. Da begegnet im Märchen das Kind nun nacheinander 5 Personen, einem armen Mann und 4 weiteren Kinder, die alle etwas benötigen, brauchen. Es gibt alles weg, ist gut und fromm, entscheidet aus und mit dem Herzen, das Alte weggeben, sich auf das Neue, Unbekannte im göttlichen Vertrauen einlassen. Und schließlich, im Wald, in der Dunkelheit, da gibt es das Hemd auch noch weg. Einen letzten entscheidenden Schritt im Bewusstsein, in Liebe sich dem Neuen hingeben. Genau da erhellt und füllt sich das Bild mit Sternenregen, im Sternensegen, der Reichtum, der von Innen heraus strahlt und alles zum Guten wenden lässt. Alles wird gut. Aus dem Alleinsein wird All-eins-sein. Wir sehen auch die Zahl 5 in diesem Märchen, – Das Kind begegnet 5 Menschen,- ein Pentagramm ist ein Fünfstern. Man kann einen Fünfstern am Stück zeichnen und darin steht der Mensch. Der Geist und die vier Elemente ( Feuer, Wasser, Luft, Erde) , auch ein Symbol für Gesundheit. Im Inneren der Blüte einer Stockrose z. Bsp. können wir einen Fünfstern erkennen.
Die Märchenbetrachtung kann man noch weiter ausbauen, es soll aber eine kleine Betrachtung bleiben.
Eine Anregung und Tipp für Dich dazu:
Schließe einmal die Augen, atme tief durch, leg alles beiseite,, Handy, Schlüssel, Geldbörse etc…., leg Deine Jacke beiseite oder auch mehr… stell Dir vor, du gehst hinaus ins freie Feld, mit Deinem inneren Vertrauen oder Gottvertrauen…….nur Du stehst Da, atmest tief durch………..du gehst weiter, in den Wald, in die tiefblaue Nacht hinein Da fällt ein leuchtender, heller Sternenregen auf Dich, über Dich, um Dich, nur für Dich. Lass es wirken, solange Du es willst. Stell es Dir vor – es zaubert Dir ein Lächeln auf Dein Gesicht, und dies kommt vom Herzen. Bedanke Dich und öffne Deine Augen wieder.
Bilder und Märchenbetrachtung: Sigrid Schneider Hertkorn